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Ehrenringe für ‚Friedensarbeiter‘: „Es kann nur einen Weg geben – Frieden“

Fünf Bürger mit dem Bürgermeister aus Moers
Bürgermeister Christoph Fleischhauer (l.) verlieh Ehrenringe an Gabriele Wyrwala, Hans-Helmut Eickschen (rechts), Paul Süßer (3.vorne rechts) und posthum Enrico Pieri. Sein Sohn Massimo (3. vorne links) nahm die Würdigung entgegen. Er spendete den Gegenwert an den Opferverband Stazzema. Die Stadt Sant’Anna di Stazzema vertrat Massimiliano Bazzichi (2. vorne links/Foto: pst).

„Dass sich Menschen für andere einsetzen, wird allzu oft als normal angesehen und viel zu selten gewürdigt. Wir zeichnen heute verdiente Menschen mit dem Ehrenring der Stadt Moers, die sich einen langen Zeitraum in besonderem Maße für andere eingesetzt haben.“ Bürgermeister Christoph Fleischhauer ehrte am Freitag, 20. Oktober, drei verdienten Bürgerinnen und Bürger, und verlieh Ehrenringe gemäß Statut der Stadt an „Persönlichkeiten für hervorragende und außergewöhnliche Verdienste um das Wohl der Stadt“: Gabriele Wyrwala, Hans-Helmut Eickschen und Paul Süßer. „Alle drei haben gemein, dass sie sich u. a. für die Völkerverständigung, geschichtliche Aufklärung und die Erinnerungskultur einsetzen.“

Ein vierter Ehrenring wurde posthum an den vor knapp einem Jahr verstorbenen Enrico Pieri verliehen. Beim SS-Massaker in Sant’Anna di Stazzema (Italien) wurde seine ganze Familie ausgelöscht. Er ist Gründervater der Städtepartnerschaft mit Moers. 

Einsatz für Erinnerungskultur

Gabriele Wyrwala ist seit November 2017 katholische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Moers. In ihrer Position verteidigt sie die ungehinderte Entfaltung jüdischen Lebens in Moers und stellt sich damit entschieden gegen alle Formen der Judenfeindlichkeit. Darüber hinaus wirkt sie bei der Verlegung von Stolpersteinen in Moers mit und gedenkt damit den Opfern der nationalsozialistischen Terrorherrschaft in Deutschland.

Hans-Helmut Eickschen ist Gründungsmitglied dieser Gesellschaft und war 20 Jahre lang ihr Geschäftsführer. Als Mitglied im Verein ‚Geschichte im Alten Landratsamt‘ trägt er zur Erinnerungskultur im Hinblick auf den Nationalsozialismus und den demokratischen Neubeginn, die christlich-jüdische Geschichte und Verständigung bei. 

Engagement für deutsch-palästinensische Annäherung

Langjährige kommunalpolitische Tätigkeit und ehrenamtlicher Einsatz für deutsch-israelische Freundschaft sind Anlass für die Ehrenringverleihung an Paul Süßer. Er ist daneben Vorsitzender des Arbeitskreises Internationale Jugendarbeit mit Israel im Kreis Wesel und engagiert sich für die deutsch-palästinensische Annäherung mit der Stadt Beitunia. Enrico Pieri wird für seine Lebensleistung und Lebensmission sowie seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden ausgezeichnet. Als Kind überlebte er das Massaker von Stazzema und wurde zu einem bedeutenden Zeitzeugen. „Trotz des unermesslichen Leids war Enrico Pieri immer herzlich, freundschafts- und lebensbejahend. Bei jährlichen Friedenscamps mit dem SCI Moers hat er Jugendliche und Delegationen aus Moers stets mit offenen Armen empfangen“, würdigte ihn Bürgermeister Fleischhauer.

Am Ende seiner Laudatio wies er darauf hin, dass der Zeitpunkt dieser Ehrungen nicht passender sein könne, obwohl bei der Entscheidung des Rates die Situation in Israel nicht absehbar war. „Es ist wichtig, dass sich Menschen für die Friedensarbeit einsetzen. Von Enrico Pieri geht das Signal aus: ‚Der Weg zum Frieden kann nur gelingen ohne Hass und mit dem aufrichtigen Bemühen um Vergebung.`“